Hagener Forum Nachhaltigkeit

Seit einiger Zeit bereits – und nicht erst seit dem desaströsen Ergebnis der aktuellen Europawahl – haben wir die Absicht, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die sich intensiv mit den Erscheinungsformen und Ursachen von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus befasst.

Mehr denn je wird uns heute deutlich, dass der bereits Ende der 1960er Jahre von dem Philosophen Wolfgang F. Haug geprägte Begriff des „hilflosen Antifaschismus“ weiterhin Gültigkeit hat. Offenbar erzielen nicht nur die hektischen Appelle und Strategien der etablierten politischen Parteien „unsere Demokratie zu schützen“ nicht die erhoffte Wirkung.

Hilfloser Antifaschismus oder „Mit Aiwanger gegen rechts?“

Die Münsteraner Soziologieprofessorin Karin Priester formuliert das so: „Hilflos ist dieser Antifaschismus, weil er zu undifferenziertem Umgang mit Begriffen neigt, die sozialstrukturelle Dimension vernachlässigt und die dünnsten Bretter statt der dicksten bohrt: Mit Kritik an Björn Höcke oder Thilo Sarrazin, deren Aussagen sich unschwer mit rechtem Gedankengut in Verbindung bringen lassen, hat man leichtes Spiel und steht moralisch auf der richtigen Seite. Aber warum sind Rechtsextreme europaweit, mit Ausnahme Ungarns, marginalisiert, Rechtspopulisten dagegen im Aufwind? Und wo liegen die Unterschiede zwischen beiden Phänomenen? Dazu erfährt man wenig, außer dem pauschalen Befund, dass sie die „Mitte“ der Gesellschaft erreichen. Lehnt man die Kategorisierung des Verfassungsschutzes nach politischer Mitte und extremistischen Rändern ab, muss man angeben, was mit „Mitte“ gemeint ist.“

Dicke Bretter bohren!

Das Hagener FORUM NACHHALTIGKEIT beabsichtigt, Menschen aus Hagen zusammenzubringen, die sich im von Rahmen von Theorie- und Literaturarbeit mit entsprechenden Fragen tiefergehend auseinandersetzen wollen.

Wir denken an einen festen Kreis von Leuten, gern auch mit diejenigen, die sich bereits im politischen Bereich gegen Rechts engagieren.

Wir schlagen monatliche Treffen vor, in denen über vorher festgelegte Themenbereiche referiert und debattiert wird.

Ein Vorbereitungstreffen wird noch vor den Sommerferien stattfinden, Arbeitsbeginn könnte dann ab November 2024 sein.

Wir freuen uns über positive Resonanz!

Klaus Hirschberg